umgeben von Bergen

Der Berg Pelmo – il Monte Pelmo

Der Monte Pelmo ist ein imposantes Massiv, das das Val di Zoldo im Norden abschließt und zwischen dem Val Fiorentina (Fiorentina Tal) und dem Val del Boite (Boite Tal) liegt. Er ist 3.168 m hoch (kürzlich auf 3159 m neu eingestuft) und wird im Westen von einem niedrigeren, doch nicht weniger imponierenden Gebirgskern (Pelmetto, 2990 m) flankiert, der durch die Fisura Schluchten (Canaloni della fesura) getrennt ist.

 

Die Besonderheit dieses Berges, der von den Einheimischen "al caregon de'l Padreterno" - "der Thron Gottes" genannt wird, liegt in der breiten Gebirgsmulde des Gletscheramphitheaters, die von seiner Ostseite aus sichtbar ist und ihn wie einen Stuhl erscheinen lässt: sein merkwürdiges Aussehen verdankt er zwei Monolithen. Die einzige Gliederung des Berges besteht aus den Ausläufern der Berge Crode di Forca Rossa (2784 m) und Cime di Val d'Arcia (2626 m), die in Richtung Valle del Boite und Cadore abfallen.

 

Viele Leute wissen nicht, dass der Pelmo der erste Gipfel der Dolomiten ist, der bestiegen wurde: Am 19. September 1857 erreichte der Engländer John Ball den Gipfel über die später so genannte Cengia di Ball (Balls Felswand). Er wurde von einem einheimischen Bergführer begleitet, der den Gipfel jedoch nie erreichte. Ball schrieb später, dass er gerade den Pelmo für seine Erstbesteigung ausgewählt hatte, weil dieser für ihn als der schönste aller Dolomitenberge erschien.

 

Der Pelmetto wurde stattdessen 1896 von den Bergführern Clemente Callegari (bekannt als Battistrada) und Angelo Panciera (bekannt als il Mago) erreicht. Der Zugang zum Gipfel ist von der Rifugio Venezia (Schutzhütte Venezia) aus über die Cengia di Ball, den steilen Geröllhang und den anspruchsvollen und spannenden Normalweg möglich.

 

Panorama vom Gipfel

Vom Gipfel aus sind die meisten Berge des Dolomitendaches wie folgt zu sehen: Antelao (3264 m), Lastoi de Formin (2657 m), Cernera Gruppe–Gruppo del Cernera (2657 m), Tofane (3244 m), Croda da Lago (2701 m), Marmolada (3343 m) und Civetta (3220 m), sowie Sorapis (1085 m) und Cristallo (3221 m). Ebenfalls sichtbar sind das Cortina Becken, die Täler Zoldo und Selva di Cadore, sowie die Hochebenen Mondeval und Giau.

 

 

Ausflugsziele und Schutzhütten

Am Fuße des Pelmo befinden sich drei Schutzhütten: im Osten Rifugio Venezia-Alba Maria De Luca 1.947 m, im Nordwesten Rifugio Città di Fiume 1.918 m und im Westen Rifugio Passo Staulanza 1.766 m.

Die Schutzhütte Città di Fiume, die einzige Hütte in Italien, die von einem ausländischen Alpenverein CAI (Kroatien) gegründet wurde, ist ein Ausflugsziel zahlreicher Familien und kann über einen einfachen Schotterweg von der Regionalstraße Sp 251 aus erreicht werden. Città di Fiume gehört zu den Zwischenstationen der Alta Via Nr. 1 (Höhenweg Nr. 1) und ist daher ebenso Ziel für Bergsteiger, die über diesen Höhenweg wandern. Von der Hütte aus kann man auch leicht die Hochebene Mondeval (Altopiano di Mondeval) erreichen, eine Gegend von großem wissenschaftlichem, historischem und landschaftlichem Wert. Durch eine eindrucksvolle, etwa 6 Stunden lange Überquerung, erreicht man das Gebiet des Giau Passes (Passo Giau), das für seine Schönheit bekannt ist.

Rifugio Venezia ist sowohl von Zoldo (über den Panoramaweg vom Passo Staulanza aus, oder über den anspruchsvolleren Weg des Val d'Arcia-Arcia Tals, oder wiederum von Coi oder Palafavera aus), als auch von Cadore (Zoppé und Borca) erreichbar. Diese Schutzhütte gilt als Rastplatz für zahlreiche Bergwanderer und Bergsteiger, sei es für diejenigen, die die Pelmo Tour (Giro del Pelmo) unternehmen, als für die, die den Gipfel besteigen wollen.

Die Rifugio Staulanza ist sowohl Rastplatz für Wanderer, die nach einem Ausflug auf den zahlreichen umliegenden Wanderwegen, wie den Höhenweg Nr. 1, eine Pause einlegen wollen, als auch Passierpunkt für Autofahrer: die Hütte liegt nämlich direkt am Passo Staulanza, über den die Regionalstraße SP 251 führt und daher von den Dolomitenbesuchern mit dem Auto leicht erreichbar ist.

Neben den Schutzhütten ist auch die Hochebene Mondeval wirklich einzigartig und nicht zu versäumen: es handelt sich um eine erhabene und majestätische Umgebung mit überraschendem, naturalistischem und historisch-geologischem Reichtum, der jede Phantasie anregt. Eindrucksvoll und nicht zu übersehen sind der kleine See von Baste (Laghetto delle Baste), in dessen Gewässern sich die umliegenden Gipfel, darunter auch der Pelmo selbst, spiegeln, und die "Steinerne Stadt" (la Città di Pietra), eine Gruppe erratischer Felsen, die an eine verlorene Festung erinnern.

 

Das Dolomitensystem 1 des Welterbes UNESCO - Il Sistema 1 Dolomiti UNESCO

Der Monte Pelmo gehört zum Dolomitensystem 1 "Pelmo Croda da Lago", einem der 9 Seriengelände der Dolomiten, die von der Weltorganisation Unesco als Welterbe von unschätzbarem Wert und geologischer, landschaftlicher und naturalistischer Einzigartigkeit anerkannt wurden. Das System 1 erstreckt sich über 4344 Hektar, liegt vollständig in der Provinz Belluno und umfasst die folgenden Gipfel: Monte Pelmo (3168 m), Pelmetto (2990 m), Croda da lago (2701 m), Monte Formin (auch bekannt als Lastoi de Formin) (2657 m), Monte Cernera (2657 m), Becco di Mezzodì (2603 m), Monte Verdal (2491 m), la Rocchetta (2469 m), Corvo Alto (2455 m), Col Piombin (2313 m). Von großem Interesse sind die in diesem Territorium erbrachten Entdeckungen, wie die von Vittorino Cazzetta entdeckte Fundstätte von Mondeval de Sora, wo die Überreste von Valmo gefunden wurden, einem nomadischen Jäger aus dem Mesolithikum, der auch als "Mann von Mondeval" (Uomo di Mondeval) bekannt ist. Es handelt sich um eine unvergleichliche und äußerst bedeutungsvolle Entdeckung, da diese Stätte die älteste ihrer Art in diesen Höhenlagen ist. Wertvoll und unentbehrlich für die Archäologie sind auch die Funde der Grabbeigaben, die es den Wissenschaftlern ermöglicht haben, viele Details über die Lebensgewohnheiten der Menschen vor 8.000 Jahren zu verstehen.

 

Eine noch tiefgreifendere Reise durch die Zeit bietet der Monte Pelmetto: An seinem Fuße, auf 2050 m Höhe und unweit der Rifugio Staulanza, wurde ein Felsblock mit Dinosaurier Spuren aus der Ära des Oberen Trias gefunden, die erste derartige Entdeckung in Italien. Es wurden sogar fünf Spuren identifiziert, die von drei verschiedenen Tierarten stammen: die offensichtlichsten Spuren sind von Ornithisken, also Pflanzenfressern, die anderen von Coleurosauriern, und zwar von kleinen fleischfressenden Reptilien, und zuletzt von Prosauropoden, den Vorfahren der riesigen Brontosaurier. Der Felsbrocken ist vom Passo Staulanza aus sehr sorgfältig erreichbar (vor allem im letzten Abschnitt).

Um mehr über diese Entdeckungen zu erfahren, empfiehlt sich ein Besuch im Museum Vittorino Cazzetta in Selva di Cadore. Weitere Spuren der Anwesenheit von Dinosauriern im Gebiet des Monte Pelmo wurden auf dem Kamm des nordöstlichen Bergrückens auf einer Höhe von über 3.000 Metern gefunden: diese Dinosaurier Spuren sind jünger als die auf dem Pelmetto und reichen in etwa 200 Millionen Jahre zurück.

 

Der Pelmo im Winter

Der Pelmo und seine Umgebung eignen sich sowohl für herrliche Schneeschuhwanderungen in unberührter Natur (z. B. die Route vom Dorf Coi hinauf ins Gelände "I Lach"), als auch bei optimalen Schneeverhältnissen für Skitouren (z. B. die Route über die Forca Rossa und den Col de la Puina). Entdecken Sie einige Routen im entsprechenden Abschnitt unserer Website!

 

Aus der Literatur:

"Von allen Seiten, doch vor allem von Osten und Süden, schenkt er den Eindruck einer riesigen, massiv architektonischen Festung, die nicht in Minarette und Zinnen aufgeteilt ist, wie es bei den meisten seiner Rivalen in den Dolomiten geschieht, sondern einfach von sehr hohen, steilen Wällen verteidigt wird, deren Felswände an vielen Stellen mehr als 2000 Fuß tief abfallen. Dass seine Wände den Anschein eines Mauerwerks verleihen, das verstärkt sich dadurch, dass die Gesteinsschichten größtenteils in fast horizontalen Bahnen verlaufen, und aus diesem Grund kommt es oftmals vor, dass viele der steilsten Bergwände von Felsvorsprüngen durchzogen sind, die breit genug sind, um den Gämsen und ihren Verfolgern den Durchgang zu ermöglichen." (John Ball, A Guide tot he Eastern Alps, 1868 - Ein Wanderführer durch die östlichen Alpen)

 

Toponym und Legenden

Der Name des Berges (Pelf) bedeutet im lokalen Dialekt (Zoldano) haarig oder bewaldet. Eine Legende aus dem Val di Zoldo erzählt, dass der Pelmo einst ein besonders grüner Berg war und dass sich auf dem Gipfel, wo sich heute der Gletscherkessel befindet, sogar eine große, von den Hirten stark besuchte Weidefläche erstreckte. Durch einen katastrophalen Bergrutsch stürzte der Berg ein, die nackten Felsen wurden dadurch frei gelegt und der Pelmo gewann das imposante Aussehen hinzu, das er noch heute besitzt. Diese Sage könnte tatsächlich einen Funken Wahrheit besitzen, da zwei große, heutzutage weitgehend von der Vegetation verdeckte Felsabbrüche entdeckt wurden, die auf einen gewaltigen Erdrutsch hindeuten: dieser soll den Wasserlauf des Baches Maè blockiert und dabei einen großen See gebildet haben, der infolge seiner Austrocknung die Ebene freilegte, wo sich heute Mareson, ein Ortsteil vom Val di Zoldo, befindet. (Quelle: Wikipedia)

 

Wir bedanken uns bei dem Alpenverein Cai Val di Zoldo für die wertvolle Mitarbeit bei der Erstellung der Texte.

 




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