Kulturell

Kunstschätze: die Kirchen im Val di Zoldo


Bei den Kirchen in den Dolomiten geht es um wahre Kunstschätze, die man bewahren, besichtigen und kennenlernen muss. Das Val di Zoldo, ein interessantes Urlaubsziel für alle Liebhaber des Schönen, ist die Heimat zahlreicher Holzbildhauer wie Andrea
Brustolon (1.662-1.732), der 1847 von dem berühmten Schriftsteller Honoré de Balzac als "le Michel-Ange du bois", d.h. "der Michelangelo des Holzes" bezeichnet wurde, oder Valentino Panciera Besarel (1829-1902) und Angelo Majer (1865-1913): durch ihre Beiträge haben sie Kirchen und Dörfer zu Hüter einzigartiger, künstlerischer Schönheiten gemacht und die Gemeinden mit unbezahlbaren, von ihren Bewohnern heiß begehrten Werken bereichert.


Die Kirche von San Floriano (la Chiesa di San Floriano) - Pieve di Val di Zoldo
Die Erzpriesterkirche von Val di Zoldo wurde bereits im 10. Jahrhundert erbaut, aber das heutige Gebäude wurde erst 1487 eingeweiht: dieses Datum steht auf der Lünette des Eingangsportals geschrieben. Der Glockenturm, der heute 49,95 Meter hoch ist, stammt aus dem Jahre 1565, wurde aber 1835 von Giovanni Battista Besarel, dem Vater des Bildhauers Valentino, teilweise umgebaut.


1584 wurde die Hauptfassade vollständig mit Fresken bemalt und nur die riesige Figur des Heiligen Christophorus auf der linken Seite ist erhalten geblieben. Das Dach wurde mit siebentausend Holzschindeln neu gedeckt. Seit 1912 gehört die Erzpriesterkirche von San Floriano zu den monumentalen Bauwerken der Provinz Belluno.


Zu den wertvollsten Werken gehört der Altar der büßenden Seelen,(Altare delle Anime purganti), ein frühes Werk von Andrea Brustolon (1685) über die hochwertige Darstellung des Memento mori (Denk daran, du musst sterben).


Die Kirche der Schmerzensmutter (la Chiesa dell’Addolorata) - Sommariva
Diese Kirche wurde im 16. Jahrhundert von der Bruderschaft der „Battuti“ (Confraternita dei Battuti), die vermutlich bereits vor 1399 in Pieve di Zoldo existierte, zu ihrem Gotteshaus gewählt und jahrhundertelang auch von dieser verwaltet. Nach
Anwendung des napoleonischen Dekrets im Jahre 1806 und der folgenden Abschaffung der Bruderschaften wurde das Gotteshaus dem Staat überlassen und für kurze Zeit in ein Lagerhaus verwandelt. Nach der Wiedereinweihung konnte die Kirche
jahrzehntelang nur dank der Almosen der Gläubigen erhalten werden. Nach der Restaurierung im Jahre 1862 wurde Valentino Panciera Besarel mit der Gestaltung des Hochaltars (1857) und des neugotischen Atriums beauftragt, die noch heute erhalten
sind.


Die Kirche der Heiligen Katharina (la Chiesa di Santa Caterina) - Dont
Den frühesten dokumentarischen Quellen zufolge stammt das ursprüngliche Gotteshaus aus dem Jahre 1539. Von großer Bedeutung auf dem Hochaltar ist die Madonna della Salute (Madonna der Gesundheit) mit dem Jesuskind im Arm. Das Werk
aus vergoldetem Holz wurde 1836 von den Einwohnern der Ortschaft Dont an Giovanni Battista Panciera Besarel, den Vater des berühmteren Valentino, in Auftrag gegeben, um die Fürsprache der Jungfrau gegen die damals verheerende Choleraepidemie zu
erflehen. Aus demselben Grund wird hier jeden Sommer das Fest der Madonna della Salute gefeiert, das von allen Dorfbewohnern sehr emotional empfunden wird.

 

Die Kirche des Heiligen Franz von Assisi (la Chiesa di San Francesco di Assisi) - Forno
Eine kleine und hübsche Kirche im Herzen des Dorfes Forno, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Gemeinsam mit den Kirchen Chiesa dell’Addolorata und Chiesa di Sant’Antonio Abate wurde das Gotteshaus von der religiösen Körperschaft der Battuti verwaltet. Hier versammelte sich die Kongregation zum wöchentlichen Litaneien- Gebet und zur Feier der Messen für die verstorbenen Mitbrüder. Die Kirche wurde 1889 für den Wiederaufbau abgerissen, wobei die Fresken aus dem 16. Jahrhundert und ein Teil der Seitenwände erhalten blieben.

 


Die Kirche von St. Tizian (la Chiesa di San Tiziano) – Valle di Goima, Chiesa
Ein Dokument aus dem 14. Jahrhundert bezeugt den Neubau der Kirche und im Jahre 1695 erhielten die Regolieri in Goima einen standhaften Sitz für den Priester: nach und nach wurde dann die Pfarrgemeinde San Tiziano gegründet. Der Erneuerungsgeist, der daraufhin einsetzte, veranlasste die Gemeinschaft, sich mit eigenen Mitteln an der Verschönerung der Kirche zu beteiligen. Zu den wertvollsten Werken gehören das Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert, ein antiker Schrein, der den deutlichen Einfluss der Künstler aus Trient zeigt, die damals in den örtlichen Bergwerken arbeiteten, sowie Schnitzereien und Ovate mit den "Geheimnissen des Rosenkranzes" (Misteri del Rosario), die Francesco Guardi zugeschrieben werden: und nicht zuletzt die Holzskulptur der Madonna del Rosario (Rosenkranzmadonna) des Bildhauers Angelo Majer, die jedes Jahr am 15. August von den Dorffrauen in einer Prozession getragen wird.


Kirche von San Rocco (Chiesa di San Rocco) – Valle di Goima, Gavaz
Die Chiesa di San Rocco stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von den Bewohnern des Dorfes Goima stark gewünscht, um ein Versprechen an ihre Vorfahren zu erfüllen, die im 17. Jahrhundert die Pest erlebt hatten. Den größten Beitrag zum Bau
und zur Ausstattung der Kirche leisteten einheimische Emigranten, die beruflich in Venedig lebten: erwähnenswert unter ihnen ist der wohlhabende Stofffärber, Valentin de Luis, der das Hauptaltarbild und das dazugehörige Altarbild stiftete.


Kirche von San Nicolò (Chiesa di San Nicolò) - Fusine
Die ersten urkundlichen Quellen, die die Existenz dieses Gebäudes belegen, gehen auf das Jahr 1570 zurück: erst 1615 wurde die Kirche auf Antrag der Regolieri zur Pfarrkirche ernannt. Zu den wertvollen Kunstwerken gehören das polychrome Holzkruzifix, das der Werkstatt von Andrea Brustolon zugeschrieben wird und sich im Nebenaltar, das der Passion Christi gewidmet ist, befindet, sowie die äußerst wertvolle Orgel aus dem frühen 19. Jahrhundert, die weltweit als einzigartig gilt. Diese ganz aus Tannenholz gebaute Orgel mit Rundpfeifen ist ein Werk von hoher Handwerkerkunst von Agostino
De Marco Brunet aus Zoldo (geboren 1777 in Brusadaz).


Kirche des Heiligen Märtyrers Valentin (Chiesa di San Valentino Martire) - Mareson
Die Kirche wurde 1492 auf Veranlassung der Regolieri gebaut und errichtet. Bemerkenswert ist das hölzerne Tafelbild in der Apsis, das 1731 von Andrea Brustolon und seinen Mitarbeitern geschaffen wurde, und eines der letzten Werke darstellt, die
der Bildhauer entworfen und teilweise auch vollendet hat. Der Altaraufsatz wird hingegen dem Venezianer Girolamo Bustaferro (1732) zugeschrieben.

 

Kirche der Heiligen Ermagora und Fortunato (Chiesa dei Santi Ermagora e Fortunato) - Colcerver
Die Kirche, ein kleines Gebäude mit sehr schlichten Linien, wurde zwischen 1739 und 1741 auf Initiative der Familie Panciera erbaut. Beide Eingänge (der von einer Rundöffnung überragte Haupteingang und der nordöstliche Nebeneingang) zeigen
Rahmen aus lokalem Gestein des Dorfes Castellavazzo. Bemerkenswert sind auch die drei Weihwasserbecken, die ebenfalls aus diesem Gestein gefertigt sind. 2017 wurde auch das zarte und auserlesene Altarbild, das Maria mit den Heiligen darstellt,
zurückerworben. Das Original wird im Diözesanmuseum in Feltre (BL) aufbewahrt und stammt aus dem 18. Jahrhundert.


Kirche von Sant'Anna (Chiesa di Sant’anna) - Zoppé di Cadore
Die Kirche aus den Jahren 1530-1540 ist für das bedeutende Altarbild berühmt. Das Gemälde der auf einem Thron sitzenden Madonna mit Kind wird dem Meister Tiziano Vecellio und seiner Werkstatt zugeschrieben, und kann zwischen 1530 und 1550 datiert werden. Anhand von Geschichten, die in den Dörfern seit jeher erzählt werden, wurde das Altarbild von den Einwohnern von Zoppé vor der Plünderung durch die napoleonischen Truppen gerettet, indem sie es zusammenrollten und in einem
Baumstumpf versteckten. Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind das Ölgemälde "Transito di San Giuseppe" (1932) des Malers Masi Simonetti aus Cadore und die Orgel von D. Gasparini aus dem Jahre 1746, die älteste im ganzen Gebiet Cadore.

 




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